Alaska Pirate

Patrik Westphal, Moritz Maier (g), Marcel Schweer (dr), Dominik Westphal, Fabian Fink


Frankfurt am Main im Jahre 2015. Fünf Musiker treffen sich in einem dunklen Proberaum. Befreundet seit Kindertagen, alle seit Jahren auf Bühnen im
ganzen Land unterwegs und jeder Einzelne mit mindestens 350 Gigs im Kreuz.
Von Müdigkeit keine Spur (mit durchschnittlich 28 Jahren auch kein Wunder) war es also höchste Zeit für eine neue Idee.
Die Geschichte von ALASKA PIRATE ist schnell erzählt:
Es geht um authentischen Rock aus der Feder von
allen fünf Bandmitgliedern. Es geht um ein
selbstbetiteltes Album, das mit dem Toolhouse Studio (Rotenburg a.d. Fulda) in einem der renommiertesten Tonhäuser des Landes komplett live und analog eingespielt wurde. Es geht um eine energiegeladene Live-Show und vor allem geht es um die Musik. Und um weiter nichts. Gesichter, Geschichten, alte Erfolge – das alles rückt in den Hintergrund. ALASKA PIRATE sind einfach ALASKA PIRATE. Und weil dieses Konzept mehr eine längst vergessene Selbstverständlichkeit als ein Konzept ist, werden die Jungs 2016 von sich hören machen. Soviel steht fest.

 

Artikel Offenbach Post, 21. Juli 2017

 

Langener Band beim Open-Doors-Festival

 

Alte Hasen auf der Newcomer-Bühne

 

Sie haben ab 21 Uhr 40 Minuten lang Zeit, um das Publikum von sich zu überzeugen: Alaska Pirate treten neben anderen Bands im Newcomer-Wettbewerb des Festivals an. Im März 2016 haben sie ihr gleichnamiges Album mit elf Songs veröffentlicht. © p
Sie haben ab 21 Uhr 40 Minuten lang Zeit, um das Publikum von sich zu überzeugen: Alaska Pirate treten neben anderen Bands im Newcomer-Wettbewerb des Festivals an. Im März 2016 haben sie ihr gleichnamiges Album mit elf Songs veröffentlicht. © p

 

Langen - Von heute an bis Sonntag dreht sich beim Open-Doors-Festival in Neu-Isenburg alles um die Musik. Mit dabei: Alaska Pirate. Die Langener Rockband hat sich einen Platz beim Newcomer-Bandcontest gesichert. Neu im Geschäft sind Alaska Pirate aber keineswegs.

 

Von Manuel Schubert 

 

Eigentlich hätte es ein Abend wie viele andere werden sollen: aufbauen, Konzert spielen, abbauen. Doch plötzlich geht es um Gewinnen oder Verlieren: Als die fünf Musiker von Alaska Pirate im Frühjahr eine CD an die Organisatoren des Neu-Isenburger Festivals Open Doors schickten, wolllten sie als eine von vielen Dutzend Bands auf dem Freiluftfestival auftreten. Das hat geklappt. In der Antwort-Mail bot man den Langenern an, am traditionellen Newcomer-Bandcontest teilzunehmen. "Eigentlich war das nicht unsere Intention", sagt Gitarrist Moritz Maier. Aber das Quintett ist vom Ehrgeiz gepackt. Klar, sagt Maier, "wenn man gewinnt, ist das schön."

 

Überraschend war das Angebot für Alaska Pirate dennoch, denn streng genommen sind die fünf "Piraten" keine wirklichen Newcomer mehr. Gemeinsam haben sie schon hunderte von Konzerten auf dem Buckel, alle Bandmitglieder sind um die 30 Jahre alt. Schlagzeuger Marcel Schweer nimmt es mit Humor: "Wir sind geschmeichelt, dass wir altersmäßig noch in den Bereich Newcomer fallen."

 

Doch irgendwie, ergänzt Maier, sei man ja doch eine neue Band, "mit neuem Konzept und neuen Ideen". Denn Alaska Pirate, die neben Maier und Schweer noch aus Sänger Fabian Fink, Bassist Dominik Westphal und Gitarrist Patrik Westphal bestehen, gibt es unter diesem Namen erst seit knapp anderthalb Jahren. Als Band spielen sie schon deutlich länger zusammen. Von 2001 bis 2013 waren die fünf Hessen unter dem Namen Crayfish erfolgreich in der gesamten Bundesrepublik und dem umliegenden europäischen Ausland unterwegs. In der langen Liste an Konzerten aus der damaligen Zeit finden sich Auftritte bei "The Dome" in Hannover, vor dem Brandenburger Tor oder am Hockenheimring. Der Song "Broken Bridg"“ kletterte in den Single-Verkaufscharts von Media Markt und Saturn auf Platz zehn.

 

Doch auf die Crayfish-Zeit wollen Alaska Pirate heute am liebsten nicht mehr angesprochen werden, das Kapitel radiotauglicher Pop-Rock ist beendet. Nach der Auflösung im Jahr 2013 nahmen sich die Musiker eine längere Auszeit, ehe im Februar 2016 der sorgfältig geplante Neustart folgte – mit einem fertigen und gleichnamigen Album, neuen Songs und einem erwachsenerem Sound. Als "facettenreichen Alternative Rock" bezeichnet Maier den neuen Stil von Alaska Pirate, als "energiegeladen" die Bühnenshows. "Man sieht uns an, dass wir Bock haben", verspricht der Gitarrist.

 

Damit wollen Alaska Pirate, die zweimal die Woche im Sportzentrum Nord proben, am Freitag auch in Neu-Isenburg punkten. Ab 21 Uhr bleiben ihnen 40 Minuten Zeit, um auf der "Linkinpartner & Journal Frankfurt Bühne" an der Ecke von Frankfurter Straße und Offenbacher Straße einen guten Eindruck zu hinterlassen. Am Ende entscheiden eine Jury sowie die Zuschauer darüber, welche der fünf Bands, die zwischen 18 Uhr und 22.40 Uhr auf der Bühne auflaufen, sie am meisten überzeugt hat. Zu gewinnen gibt es wie in jedem Jahr zahlreiche Sachpreise im Wert von über 25 000 Euro, darunter Gitarren, Verstärker, ein Schlagzeug, Keyboards und anderes Zubehör.

 

Allzu verbissen gehen Alaska Pirate die Sache nicht an. "Wir spielen, weil wir ein Konzert spielen wollen", stellt Maier klar. Die Rahmenbedingungen könnten jedoch schlechter sein: 21 Uhr, freier Eintritt, unter freiem Himmel und ein Haufen Menschen – "das ist schon besser als um 17 Uhr bei Bockwurst und Cola", sagt Maier.

 

Beim Open Doors standen Alaska Pirate schon zu Crayfish-Zeiten mehrfach auf der Bühne. Abende, die für die Bandmitglieder mit schönen Erinnerungen verbunden sind. "Es ist einfach ein geiles Event", schwärmt Schweer. Genießen, abrocken, gewinnen? "Wir wollen einfach mit den anderen Bands einen coolen Abend verbringen", betont Maier. Und wenn der mit einem Sieg enden sollte – stören würde es die fünf Jungs von Alaska Pirate nicht.