Die Nacht der harten Klänge

Vier Bands begeistern Fans bei der „Metal-Night“ im Schanz

Mühlheim – Der Metallrost auf der Box mit der Aufschrift "humanity" (Menschlichkeit) ist schon gebogen. Drei dieser Holzkisten stehen am Bühnenrand, immer wieder springen die zwei Musiker an den Saiteninstrumenten und der Sänger in der Mitte auf diese Podeste, lassen ihre gebeugten Köpfe hinter ihren langen Haaren verschwinden und verschmelzen mit ihrer Musik. So ist das in der "Metal-Night", bei der gleich vier Bands mit ganz harten Rhythmen das Schanz erfüllen.

 

XO Armor nennen sich die Jungs. Christian Hendges ist der Sänger, der ins Mikrofon haucht, grölt, schnauft und kreischt, und dabei ebenso wild tanzt wie seine beiden Kollegen. Sie geben alles für ihr Publikum. XO Armor kommt aus der Vulkaneifel und hat erst kürzlich das Studioalbum "Nublar" veröffentlicht. "Wie ein Asteroid in die Metal-Szene eingeschlagen" sei die Band, schreibt ein Fachmagazin, "und hat dabei sämtliche Grenze zwischen den Genres ausgelöscht". Der Autor schwärmt vom "stampfenden Mix aus Metalcore, Trap, Techno, Pop und allem dazwischen", mit dem die Formation "eine einzigartige Klanglandschaft geschaffen" habe. Und die Insel "Nublar" im Kinofilm "Jurassic Park" mit ihrem prähistorischen Charakter bildet ein passendes Bild für Sprache und Ästhetik des Auftritts.

 

Den Höhepunkt nach umfangreichen Umbauarbeiten im Rampenlicht markierte allerdings die Band Corbian. "Viele Menschen sagen, dass Offenbach nicht für harte Musik gemacht sei", heißt es in der Ankündigung. "Das ist falsch!" Die vierköpfige Hybrid-Metal-Band aus der Lederstadt beweise das Gegenteil.

 

Moderner Metal-Klang gepaart mit fauchender Stimme und schnellen Bass-Griffen füllen das jüngste Corbian-Album Chapter II, das die Musiker an der Carl-Zeiss-Straße vorstellten. Die Gruppe bewegt sich ebenfalls durch moderne Genres wie Death- oder Metalcore, überrascht ihre Fans aber auch mit melodischen Einlagen und hartem Thrash.

 

Zuvor begeisterte "Dark Days", eine Metalcore-Band aus Gießen, mit einer emotionalen und mitreißenden Show. Und auch die fünf Freunde von "Dying Breed" machen seit zehn Jahren Musik, die den Boden zum Beben bringt, aber auch gefühlvoll Geschichten erzählt. Die Mittelhessen haben bereits viel Erfahrung bei europäischen Nachbarn gesammelt. Das Schanz unterstrich mit den harten Klängen seinen Namen, der für Vielfalt steht – auch in der Musik.  m