Jesus On The Rocks
Bluesband Ende der 60er
"Jesus On The Rocks" – den Bandnamen hatte sich der legendäre Neu-Isenburger Outlaw Achim Plaschnick (selig) einfallen lassen. Als Alternative stand seinerzeit noch "Urine Soda" zur Wahl, was vermutlich den einen oder anderen Knatsch mit den örtlichen Pfarrern erspart hätte. In deren Gemeindesälen fand damals ja noch so manche Party mit Live-Bands statt und so war man auf deren Gunst, auch was Probemöglichkeiten anging, in den Sechzigern doch sehr stark angewiesen.
"Jesus On The Rocks" war die erste Neu-Isenburger Band, die sich Ende der 60er dem damals brandneuen Hendrix- und Cream-Sound verschrieben hatte, was schnell zu einer Reputation führte, der rückblickend sicherlich die eine oder andere Basis gefehlt hat, die aber andererseits sehr hilfreich beim Knüpfen zarter Bande zum anderen Geschlecht war.
Gründungsmitglieder waren Volker Stephan (b, voc), Wolfgang 'Mui' Mueller (dr) und Stefan Nachtsheim (g, voc).
Nachdem Volker Stephan, aus Gründen, an die sich heute niemand mehr erinnern kann, die Band verließ, kam das geniale Doppel-Pack Manfred Faust alias Barney Baller (voc, harp) und sein Alter Ego, Thomas 'Heido' Heidenreich (b), dazu. Damit war "Jesus On The Rocks" für einige Zeit die angesagteste Isenburger Band und so nebenbei die rechtmäßige Vorläuferin der immer noch existierenden "Barney Baller Band", in der die zu früh getrennten siamesischen Zwillinge Barney uind Heido auch heute noch Blues vom Allerfeinsten zu Gehör bringen.
Mui Müller wurde Jahrzehnte später noch einmal bei bei "Fish Gefønt" aktiv, Stefan Nachtsheim gründete zusammen mit seinem nicht ganz unbekannten Bruder Hendrik Nachtsheim zunächst in den Siebzigern die Gruppe "Space Fart" und rief, nach über 20 bandlosen Jahren zu Beginn des neuen Jahrtausends die Soul-Band "Fish Gefønt" ins Leben, der im Laufe der Jahre die Bands "Groovebereitschaft" und "Soular Plexus" folgten.
(Das Plakat hat übrigens ein damaliger Mitschüler von Mui und Stefan gestaltet: Hans-Werner Schmidt. Das wäre ja weiter nichts besonderes, wenn dieser nicht mittlerweile ein hochangesehener Kunst-Professor wäre - hoffentlich ist ihm das jetzt nicht peinlich... Andererseits hat er ja letztendlich doch Glück gehabt, dass er nicht "Urine Soda" graphisch umsetzen musste … )