„Sprungbrett“ für junge Talente

Stefan Weilmünster plant den Aufbau eines Kreisjugend-Jazzorchesters

 

VON HOLGER HACKENDAHL

Kreis Offenbach – Erfolgreicher Projektstart für das neue Kreisjugend-Jazzorchester des Kreises Offenbach: Im Musikraum der Geschwister-Scholl-Schule Rodgau-Hainhausen startete das von der überregional bekannten Jazzgröße Professor Stefan Weilmünster initiierte Vorhaben, ein Jazzorchester mit talentierten jungen Musikerinnen und Musikern aus dem Kreis Offenbach zu bilden.

 

„Ich hatte vor gut einem halben Jahr die Idee, junge Musiker an die Jazzmusik heranzuführen und ein JugendJazzorchester auf Kreisebene zu gründen“, erzählt Weilmünster, der stellvertretender Leiter der Musikschule Seligenstadt ist und zudem Lehraufträge an der Hochschule für Musik Mainz sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt innehat. Bisher habe es im Bereich des Jazz "noch kein Sprungbrett" von den Schulorchestern zu den Landesorchestern gegeben, erläutert Weilmünster. Diese Lücke soll nun mit dem Kreisjugend-Jazzorchester geschlossen werden.

 

Träger des Förderprojekts ist der Kreis Offenbach. Daher wohnten auch Landrat Oliver Quilling (CDU) und Marcel Subtil als Bereichsleiter Sport-, Kultur- und Ehrenamtsförderung des Kreises Offenbach der Probenpremiere bei. Ziel sei es, im kreisweiten Austausch ein Jazzensemble mit ambitionierten jungen Talenten zu etablieren. Das Orchester soll dann mit Workshops, geleitet von namhaften Jazz-Dozenten, und Konzerten im gesamten Kreisgebiet die Möglichkeit bekommen, sich zu entwickeln.

 

"Anreiz für die Jugendlichen soll es sein, gute Kontakte in der Jazzszene zu bekommen. Zweimal im Jahr ist ein Probenwochenende geplant sowie zwei bis drei öffentliche Auftritte im Kreisgebiet", erläutert Weilmünster. Dafür hatte er in den vergangen Monaten an die 20 überdurchschnittlich qualifizierte junge Jazzmusikerinnen und -musiker aus dem Kreisgebiet zusammen telefoniert. Zudem erfuhren die jungen Leute von diesem Projekt durch die Musikschulen im Kreis, über Mund-zu Mund-Propaganda und über die Medien. "In der ersten Probephase lernen sich die jungen Musikerinnen und Musiker erst einmal in ihrem instrumentalen Zusammenspiel kennen. Ab der zweiten Probephase kommen dann Sängerinnen oder Sänger hinzu", hat Weilmünster bereits genaue Vorstellungen vom weiteren Vorgehen.

 

"Durch die Gründung des Nachwuchs-Jazzorchesters sollen die besten Musiker aus den Schulorchestern kreisweit vernetzt werden.  Es soll aber auch kein Eliteorchester sein", schränkt Stefan Weilmünster ein. Denn er weiß nur zu gut, dass es von einem Schulorchester in ein Landesorchester ein riesiger Schritt ist.

 

Die erste "Kennenlernprobe" im Musikraum der Rodgauer Gesamtschule in Zusammenarbeit mit dem dortigen Musiklehrer Jens Horch wertete Weilmünster als "wirklich sensationell". Diese erste Probe habe seine Erwartungen weit übertroffen. "Zwei Stücke wurden bereits aufführungsreif einstudiert. Ich hatte die Noten im Vorfeld vor sechs Wochen verschickt und alle Musikerinnen und Musiker hatten gut geübt", freut sich der Saxofonist bereits auf das zweite Probenwochenende, das mit Gastdozenten im Juli stattfinden soll.

 

Weilmünster hofft, dass das neue Kreisjugend-Jazzorchester künftig an verschiedenen Orten im Kreis Offenbach Probemöglichkeiten findet. Der Termin für den ersten öffentlichen Auftritt steht derweil aber schon fest: Der findet am dritten September-Wochenende auf dem Gartenfest des Schlosses Wolfsgarten in Neu-Isenburg statt.