Nessy Ellen

 

 

Artikel Offenbach Post, 7. Juni 2021:

 

 

Nessy Ellen läutet den Neustart ein

 

Die Band spielt im Schanz Musik von ihrem Album „Heartscapes“

 

 

Nessy Ellen war während des Lockdowns kreativ und hat eigene Lieder geschrieben. © M
Nessy Ellen war während des Lockdowns kreativ und hat eigene Lieder geschrieben. © M

 

Sieben Monate dauerte die jüngste Durststrecke. In Mühlheims Kultkneipe Schanz endete sie, wie sie begann, nämlich mit der Band um Nessy Ellen. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Obertshausenerin Vanessa Stumpf mit drei Musikern. Das Quartett beendete das Programm an der Carl-Zeiss-Straße vor dem zweiten Lockdown im Herbst und nahm nun die Einladung an, den Neustart in dem beliebten Treffpunkt zu gestalten.

 

Mühlheim - In einem kaum einstündigen Auftritt erfüllte die Gruppe den Saal mit einer enormen Bandbreite an Musikstilen und einem frischen, authentischen Klang. Die jungen Künstler, die sich übers ganze Rhein-Main-Gebiet verteilen und in Offenbach proben, spielen alles, was rockt, von Alternative und Grunge über Punk, Metal und Indie bis zum Country-Sound. Die Lieder kommen dabei von ihrem eigenen Album „Heartscapes“, das sie erst im vergangenen September veröffentlicht haben. Abgerundet wird die Vorstellung am Samstagabend im Treffpunkt am Bahnhof mit einem besinnlichen Werk aus der eigenen Feder. Vanessa Stumpf verehrt darin ihren Vater nach überstandener Krankheit als Helden.

 

„Ja, wir waren in der Pandemie sehr kreativ“, bestätigt die Sängerin, die unter dem Namen Miz-Ery auch Solo unterwegs ist. Die Auftrittsverbote haben sie kaum beeinträchtigt, „wir haben uns auch erst kurz vor Corona gegründet“, erläutert sie. Auf der Bühne wird sie begleitet von Timo Arndt am Schlagzeug, Lukas Almeida am Bass und dem „Fels in der Brandung“, Chris Falkenstein an der Gitarre.

 

Erleichtert äußerte sich Yannick Bill von den Gastgebern. Er versprach dem Publikum weitere tolle Konzerte für die kommenden Wochen, sofern die Kulturstätten weiter öffnen dürfen. Eigentlich war der Auftakt als Biergarten-Konzert geplant. Doch die „Geigen am Himmel“ bewegten die Veranstalter, ins Innere umzuziehen. Knackpunkt: Auf dem Außengelände ist ein aktueller Schnelltest mit negativem Ergebnis lediglich empfohlen, in Innenräumen gefordert.

 

Bill empfiehlt daher auch den Besuchern der vorgesehenen Freiluft-Veranstaltungen, vorher ein Testzentrum aufzusuchen. Sollte nämlich das Wetter einen Umzug in den Saal einfordern, können überprüfte Zuhörer auch dorthin folgen. Die sechs Festangestellten seien nach wie vor an Bord, erklärt der Sprecher. Sie hielten sich mit Kurzarbeitergeld und verschiedenen Reparaturen und Instandhaltungen an der Immobilie über Wasser. Sie schafften hinter der Bühne mehr Platz und neue Tische an. Die 450-Euro-Kräfte im Service haben sich jedoch neu orientiert.

 

Am kommenden Wochenende sind Jazz im New-Orleans-Stil, Dixieland und Blues mit Petite Fleur angesagt. Die Band Madame Ruthkonig spielt am Samstag, es folgen Tom Jet (19.), das Heinz Stobel Projekt (25.) und Marco Pleil (26. Juni). (Michael Prochnow)