Musikhaus André

Haus des musikalischen Mozart-Nachlasses
Stammhaus der Lithographie
Gegründet 1774

Musikhaus André 2010
Musikhaus André 2010
Der heutige Inhaber Hans-Jörg André 1977 im Keller des Geschäftshauses bei der Probe
Der heutige Inhaber Hans-Jörg André 1977 im Keller des Geschäftshauses bei der Probe

Artikel Offenbach Post, 12. September 2015

 

Offenbachs einzige Adresse für Noten und Instrumente

 

Musikhaus André: Musik und Geschäft verbunden

 

Offenbach - Gute Nachricht in einer Zeit, in der Innenstädte von Filialisten geprägt sind: Es gibt sie noch, die Offenbacher Traditionsgeschäfte! Acht von ihnen, die mindestens 100 Jahre alt sind, haben sich zu der Aktion "Handeln mit Seele" zusammengeschlossen.

 

Zum Abschluss: Musikhaus André. Von Markus Terharn

 

Inhaber Hans-Jörg André in der Schatzkammer seines 241 Jahre alten Musikhauses, dem Archiv. © Georg
Inhaber Hans-Jörg André in der Schatzkammer seines 241 Jahre alten Musikhauses, dem Archiv. © Georg


Als Hans-Jörg André in den 60er Jahren geboren wurde, gab es sechs Musikgeschäfte in Offenbach. Heute führt er das einzige noch verbliebene. Mit dem Gründungsdatum 1. August 1774 war es ohnehin das älteste, zugleich der erste deutsche Musikverlag. Prominentester Kunde war Johann Wolfgang von Goethe. Ob Gründer Anton André geahnt hat, dass seine Firma noch den Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel ernähren würde? Und diese siebte Generation muss nicht die letzte sein: Vier Söhne hat der Mittfünfziger, den Freunde Ha-Jö nennen, mit Ehefrau Anke in die Welt gesetzt. Und er plant seinen kontrollierten Ausstieg ab 60.


Seinen Aufstieg verdankt das Haus dem Sohn seines Begründers. Johann Anton André war erst 24 Jahre alt, als er eine weitreichende Entscheidung traf: Von Wolfgang Amadeus Mozarts Witwe Constanze erwarb er den Nachlass des Komponisten. "Das war sehr risikoreich", betont André. "Mozart war ja damals nicht en vogue." Sein Vorfahr, selbst als Tonschöpfer hervorgetreten, habe jedoch dessen Musik geliebt und das mit wirtschaftlichem Denken verbunden. So geschah es, dass weltberühmte Werke wie "Eine kleine Nachtmusik" in Offenbach erstmals gedruckt wurden.


Dabei kam eine weitere Erwerbung Johann Antons zum Einsatz. Der Geschäftsmann bewies ein goldenes Näschen, als er die Möglichkeiten der noch jungen Lithografie, des Steindrucks, erkannte. Er holte den Erfinder Alois Senefelder nach Offenbach, um seine Technik dort fortzuentwickeln. So ließen Drucke sich preiswert herstellen.


"Ich muss nicht alles selbst tun"


Hans-Jörg André war erst 21, als er sich entschließen musste, ob er den von Großtante und Mutter geleiteten Betrieb übernehmen wollte. Beide besaßen keinerlei kaufmännische Ausbildung. "Sie machten mir deutlich: Wenn du nicht willst, schließen wir den Laden zu", erinnert sich der Junior. "Ich wollte aber studieren." Das tat er später: Betriebswirtschaftslehre.

Um Studium und Beruf unter einen Hut zu bringen, hat André etwas fürs Leben gelernt – delegieren. "Ich muss nicht alles selbst tun", ist sein Glaubensgrundsatz. Weil er alle Mitarbeiter selbst ausgebildet hat, weiß er, was er ihnen zutrauen kann. Und er schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: "Mir gibt das Freiräume, meinen Leuten Raum für Eigenverantwortung."


Wären die Andrés nicht immer mit der Zeit gegangen, es gäbe das Traditionshaus wohl längst nicht mehr. "Als ich den Laden übernommen habe, hatte er eine verstaubte Atmosphäre", erinnert sich der Inhaber. "Ich überzeugte meine Mutter davon, einen Synthesizer ins Programm zu nehmen." Der erste Interessent fürs Fender-Rhodes-Piano, inzwischen eine Kultmarke, war Hans-Jörg selbst: "Den habe ich mir mit Aushilfsarbeiten und vom Taschengeld erspart."

Heute wird das meiste Geld an der Frankfurter Straße 28 nicht mehr mit Noten verdient; obwohl es die nach wie vor gibt. Musikinstrumente steuern den Löwenanteil zum Umsatz bei. Steinway-Flügel, wie Richard Wagner einen bei André erstand, sind nicht mehr im Sortiment. Dafür elektronische Klaviere, wie sie der Chef selbst gern spielt. Außerdem Blockflöte, Saxofon und Mundharmonika. Als Saiteninstrumente sowohl elektrische als auch akustische Gitarren. Schließlich Schlagzeug aller Art.

Beratung ist das A und O, sagt der Händler. Denn seine Erfahrung lehrt ihn: "Menschen wollen nicht in erster Linie ein Instrument kaufen, sondern musizieren!" Daher der Anspruch, "für jeden das zu finden, was perfekt zu ihm passt". Ausprobieren, sogar Ausleihen ist möglich, beim Kauf wird die Gebühr angerechnet. Unterrichtsstunden gibt's auf Wunsch im Paket dazu. "Da sind wir klar im Vorteil gegenüber dem Konkurrenten Internet", freut sich Hans-Jörg André. So besteht Grund zur Hoffnung, dass die Firma nach bald zweieinhalb Jahrhunderten auch die achte Generation in Lohn und Brot bringt...



 

Artikel Offenbach Post, 6. November 2018

 

Hüterin des Notenschatzes

 

Musikhaus André: Exklusive Einblicke ins historische Privatarchiv

 

Dank ihm waren und sind die Noten noch heute für jedermann erhältlich. © mei
Ohne den Geschäftssinn des Offenbacher Musikverlegers Johann Anton André im 19. Jahrhundert wäre Mozarts berühmte Oper „Die Zauberflöte“ vielleicht schon in Vergessenheit geraten, wie Archivarin Birgit Grün zeigt.

 

Offenbach - Knapp 17.700 historische Notendrucke umfasst das Archiv des Musikhauses André an der Frankfurter Straße. Hüterin dieses Schatzes ist Musikwissenschaftlerin Birgit Grün. Von Marian Meidel 

 

Seit genau zehn Jahren verwaltet sie die Dokumentensammlung, anhand derer sich auch ein faszinierendes Bild vom Offenbach des 19. Jahrhunderts zeichnen lässt. Unserer Zeitung gewährte Grün nun einen Blick in ihre Schatzkammer.

 

Es braucht schon einen Musikverleger von Format, um eine Komposition des Sohnes von Mozart abzulehnen. Dass der Offenbacher Johann André den nötigen Schneid dazu hatte, beweist ein Brief aus dem Jahr 1807. "Ich [...] glaube, daß es nicht geeignet ist, als ein Werk von dem Sohne des berühmten Mozarts in Publicum zu erscheinen, und daß es Ihrem seeligen Herrn Vatter keine Ehre machen würde, woran Ihnen doch sicher mehr als mir gelegen seyn muß", schreibt der Verleger dem Komponistensohn bezüglich eines Stückes, das dieser ihm angeboten hatte.

 

Nachzulesen ist’s in einem Briefkopierbuch der Firma Johann André, das Abschriften sämtlicher Geschäftskorrespondenzen aus den Jahren 1807 bis 1809 umfasst. Und um die Geschichte zu einem glücklichen Ende zu führen: Mozart Junior nahm Andrés Kritik ernst und schickte ihm bald eine achtsamer komponierte Klaviersonate, die der Offenbacher Verlag dann auch in sein Programm aufnahm.

 

Das ist nur eine von vielen Anekdoten aus dem Offenbach des 19. Jahrhunderts, von denen Musikwissenschaftlerin Birgit Grün zu berichten weiß. Seit zehn Jahren verwaltet sie ehrenamtlich das Archiv des Musikhauses André an der Frankfurter Straße. Knapp 17.700 historische Notendrucke umfasst es, und mehr als 20.000 Brief-Abschriften wie die eingangs zitierte.

 

Erstmals in Kontakt damit kam Grün, als sie 1997 für ihre Magisterarbeit über musikalisches Stadtleben zu recherchieren begann. "Im Stadtarchiv bin ich auf einen Ordner gestoßen, auf dem 'Mozart' stand", berichtet sie. Dessen Inhalt barg für sie eine Überraschung. "Dass André im Jahr 1800 den gesamten künstlerischen Mozartnachlass von dessen Witwe gekauft hat, war mir als Offenbacherin überhaupt nicht bewusst."

 

Etwa 45 Prozent des Mozart'schen Gesamtwerks waren es, über die die Witwe noch verfügte und die in Offenbacher Besitz übergingen. Grüns Neugier war geweckt. Schnell nahm sie Kontakt mit dem Musikhaus auf und bat um Einblick in das Archiv, für das sie Jahre später die Verantwortung übernehmen sollte.

 

"Es ist an sich schon eine faszinierende Vorstellung, dass André einfach an seinen Schrank gehen und die Original-Partitur der 'Zauberflöte’'herausholen konnte", so Grün. Noch mehr habe sie allerdings die Frage gereizt, wie er sich dem umfangreichen Konvolut verlegerisch gewidmet habe. Im deutschsprachigen Raum gab es nämlich vor 1774, als Andrés Vater seinen eigenen gründete, keine spezialisierten Musikverlage, nicht einmal im musischen Wien. "Damals wurden Noten vom Buchhandel vertrieben", erklärt Grün. Lediglich in Amsterdam, London und Paris gab es bereits Spezialverlage. Der Offenbacher Unternehmer war also ein Pionier seiner Zunft.

 

Seine Geschäftsunterlagen im Archiv zeichnen ein bemerkenswertes Bild von der Gesellschaft seiner Zeit. "Über die Notendrucke hat man sich die Musik damals nach Hause geholt." Da es um 1800 noch keine Tonaufnahmen gab, musste man Lieder selbst spielen, wenn man sie hören wollte. "Die Aufmachung der Notenhefte sollte auch ansprechend sein, damit sie dem Zeitgeschmack entsprechend auf dem Notenpult gut aussahen." Ein modernes Modeprodukt seien die Drucke im 19. Jahrhundert gewesen.

 

"So wurden sie in den Zeitschriften jener Zeit sogar betitelt", teilt Grün ihr Archivarinnen-Wissen. "Heute können wir uns das gar nicht mehr vorstellen, weil wir diese Dinge in Gedanken auf einem Sockel haben."

 

Die Faszination fürs André-Archiv hat Birgit Grün nach dem Studium in Frankfurt bis heute nicht mehr losgelassen. 2006 gab sie anlässlich des Mozartjahres mehr als 60 Führungen zu dem Thema. Seit 2008 – demselben Jahr, in dem sie hauptberuflich an der Volkshochschule den Programmbereich Kultur zu leiten begann – verwaltet sie in ihrer Freizeit die historischen André-Dokumente, beantwortet Anfragen von Wissenschaftlern und Musikern, erstellt und versendet Kopien gewünschter Partituren – und schätzt sich glücklich, sich ganz mit dem Objekt ihrer Passion beschäftigen zu können.

 

 

Artikel Offenbach Post, 6. Januar 2024:

 

Notendruck und Instrumentenhandel

 

MUSIKHAUS ANDRÉ - Festival rund um das 250-jährige Bestehen einer Institution

 

Die siebte und die Hälfte der achten Generation: Hans-Jörg André (62) führt das Musikhaus an der Frankfurter Straße; Sohn Mo (28, rechts) soll es einmal übernehmen; Sohn Mateo (19) hilft derzeit im Geschäft. Foto: Terharn
Die siebte und die Hälfte der achten Generation: Hans-Jörg André (62) führt das Musikhaus an der Frankfurter Straße; Sohn Mo (28, rechts) soll es einmal übernehmen; Sohn Mateo (19) hilft derzeit im Geschäft. Foto: Terharn

 

Offenbach – Es ist ein Jubiläum, das in ganz Deutschland nicht seinesgleichen hat: Seit stolzen 250 Jahren existiert der Offenbacher Musikverlag André. Gegründet hat ihn im Jahr 1774 Johann André, und in siebter Generation führt Hans-Jörg André das Haus an der heutigen Anschrift, der Frankfurter Straße 28. Mit seinem Sohn Moritz, genannt Mo, steht die achte Generation schon bereit, die Tradition fortzuführen.

 

Dass der runde Geburtstag gebührend gefeiert werden muss, versteht sich wohl von selbst. So richtet das städtische Amt für Kulturmanagement der Firma ein das ganze Jahr über laufendes Festival mit Namen "Mozart, André, Offenbach: Der Klang der Zeitkapsel" aus. Und unsere Zeitung begleitet dieses mit einer monatlichen Serie.

Viel wäre über die Offenbacher Institution André zu sagen, viel wurde auch schon geschrieben. Etwa, dass der Enkel des Gründers, (Johann) Anton, 300 Manuskripte aus dem Nachlass eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozart von Wien nach Offenbach brachte; ein Schatz, der zur Grundlage von 79 Erstausgaben wurde, darunter die weltberühmte "Kleine Nachtmusik". Oder auch, dass derselbe Unternehmer André den Erfinder der Lithografie, Alois Senefelder, hierher zu locken vermochte, wo der sein bahnbrechendes Druckverfahren zur Reife führte.

 

Das weiß niemand besser als Hans-Jörg André, für seine Freunde Ha-Jö. Und gerade deshalb soll es für ihn nicht im Mittelpunkt der Jubelfeiern stehen. Ihn interessiert vielmehr die Kontinuität, die Entwicklung, die das Familiengeschäft über zweieinhalb Jahrhunderte gemacht hat, immer auf Höhe der Zeit. Da ist nicht nur die "klassische" oder "romantische" Musik. "Das soll nicht akademisch werden", sagt der 62-Jährige. Ihn bewegt vielmehr die Frage: "Was interessiert heute, was ist noch relevant?"

 

Ein Beispiel: Wer je das Klavierspielen hat lernen dürfen (oder müssen), wird sich mit Schrecken des Namens Carl Czerny erinnern. Die Etüden des Wiener Virtuosen, Pädagogen und Komponisten (1791-1857) gelten als Inbegriff geistloser, inhaltlich leerer, lediglich didaktisch einsetzbarer Musik. Zu Unrecht, findet nicht nur André, dessen Verlag viele Werke Czernys gedruckt hat. Deshalb ist diesem hochverdienten Musiker ein Abend am Freitag, 11. Oktober, gewidmet. Ja, mehr noch: „Czerny ohne Etüden“ verheißt der Arbeitstitel des Konzerts mit Pianist Jens Barnieck und hr-Moderator Bastian Korff am Freitag, 13. September, in Offenbach (zuvor am Mittwoch, 28. Februar, in der Brentanoscheune in Oestrich-Winkel).

 

Der wahre Schatz, damit zugleich die Hauptquelle, aus der das Jubiläumsprogramm sprudelt, ist das Archiv. Nach wie vor findet es sich am Firmensitz, mitten in der Offenbacher Fußgängerzone. Und ja, die Partituren aus Mozarts genialer Hand lagern dort schon lange nicht mehr. Wie und warum es dazu kam, wo diese unschätzbaren Autografen geblieben sind, das soll Teil unserer Serie sein. Es ist, wie so vieles bei den Andrés, ein Kapitel für sich...

 

Da wären beispielsweise all jene Familienmitglieder, die selbst schöpferisch tätig waren. Das beginnt mit Verlagsgründer Johann André, der als Musikdirektor in Berlin etliche Singspiele auf die Bühne brachte. Das bekannteste davon, "Belmont und Constanze", hat Mozart zur Oper "Die Entführung aus dem Serail" inspiriert. Es soll – leicht gekürzt und konzertant – in der Alten Schlosserei der EVO erklingen; der Termin steht noch nicht fest. Fortgesetzt wird die Tradition kreativer Andrés von Hans-Jörgs 28-jährigem Sohn Mo, der nicht nur das Geschäft übernimmt, sondern auch Musiker ist.

 

Ein Höhepunkt im Festjahr ist die Ausstellung "Von Offenbach in die tönende Welt" (5. Juli bis 24. August im Haus der Stadtgeschichte). Auch etwas Bleibendes wird das 250-Jahre-Jubiläum hinterlassen. In Arbeit ist eine Publikation, die über das übliche Format einer Festschrift hinausgeht. Zwei Absolventinnen der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) sollen sie typografisch hochwertig in Form bringen, verspricht André. Der Kaufpreis sei dennoch erschwinglich, ebenso wie der Eintritt zu den zahlreichen Konzerten – großzügige Förderer machen’s möglich.

 

Wichtige Berater und Partner des Jubiläumsprogramms sind: Ralph Philipp Ziegler und Linda Knauer vom Amt für Kulturmanagement; Jürgen Eichenauer und Katja M. Schneider vom Haus der Stadtgeschichte; Birgit Grün von der Volkshochschule; Piotr Niewadomski vom Capitol Symphonie Orchester; Axel Beer von der Universität Mainz. "Ohne sie wäre all das nicht möglich", sagt Hans-Jörg André dankbar und vergisst dabei nicht die Sponsoren: Capitol und Freunde, EVO und Sparkasse Offenbach, Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main und Volksbank, Freimaurer und Marschner-Stiftung sowie nicht zuletzt die Stadt Offenbach.

 

Wie das Musikhaus André selbst strahlt das Festival weit über Offenbach hinaus. Nach Frankfurt und Bad Homburg, Darmstadt und Wiesbaden, wahrscheinlich sogar bis Polen. Oder, wie es Ha-Jö André im schönsten Neudeutsch vorfreudig formuliert: "Das spreadet so wahnsinnig!"

 

 

Artikel Offenbach Post, 17. Februar 2024:

 

Als Andrés nach Frankfurt gingen

 Familientradition: Moritz André mit dem Porträt seines Ur-Ur-Großonkels C. A. André. Zum Jubiläum hat es Stefanie Gundermann in ihrem Sachsenhäuser Atelier restauriert, den Rahmen hat Stephanie Forbach aufgemöbelt. Foto: privat
Familientradition: Moritz André mit dem Porträt seines Ur-Ur-Großonkels C. A. André. Zum Jubiläum hat es Stefanie Gundermann in ihrem Sachsenhäuser Atelier restauriert, den Rahmen hat Stephanie Forbach aufgemöbelt. Foto: privat

 

Offenbach – Nicht allgemein bekannt ist, dass die Offenbacher Institution André lange Zeit auch in Frankfurt eine große Nummer war. Erforscht hat dieses Kapitel Dr. August Hermann André. Er veröffentlichte 1963 ein 290 Seiten starkes Buch "Zur Geschichte der Familie André", auf das sich die folgenden Ausführungen stützen.

 

Demnach gründete Carl August (C. A.) André 1828 eine "Musik- und Kunsthandlung" im Haus Schnider auf der Zeil, verbunden mit einer Musikalien-Leihanstalt. Das Mutterhaus Johann André in Offenbach blieb daneben bestehen, befindet sich mittlerweile in achter Generation im Familienbesitz. Diese Linie geht zurück auf Carl Augusts Bruder August.

1835 musste die Firma in das Nachbarhaus umziehen. 1839 kaufte André ein Grundstück in Sachsenhausen, wo er ein geräumiges Wohnhaus mit dem Namen "Zur Verehrung Mozarts" versah. Darin richtete er eine große Klavier-Reparaturwerkstätte und eine kleine Klavierfabrik ein. 1843 erwarb C. A. André eine Hälfte des Weidenhof-Areals (Zeil 70) und legte den Grundstein für einen Neubau, zwei Jahre später als "Haus Mozart" eingeweiht.

 

Die im Familienbesitz befindlichen, mithilfe der Lithografie in Offenbach gedruckten Noten aus dem Nachlass dieses Komponisten zeitigten eine weitere werbeträchtige Verwendung seines Namens: 1853 begann die Fabrikation der "Mozart-Flügel". Was es damit auf sich hatte, ist dank einer ausführlichen Mitteilung des Mannheimer Unterhaltungsblatts vom 1. Februar 1853 überliefert.

 

Klappte der Interpret den Flügel auf, kam ein Mozart-Porträt zum Vorschein. Es beruhte auf einem in Mainz entstandenen Originalgemälde des berühmten Johann Heinrich Tischbein, welches sich in C. A. Andrés Besitz befand und dessen Ähnlichkeit mit dem Dargestellten mehrere Zeitzeugen bestätigten.

 

Zur Qualität des Instruments heißt es in der Zeitung: "Über die Flügel selbst fügen wir nur bei, dass sie die allgemeine Anerkennung in hohem Grade verdienen, indem ihre Vorzüge in Bezug auf Dauerhaftigkeit, Eleganz, gefällige Spielweise und Schwunghaftigkeit und Fülle des Tones schon bei einer ersten Prüfung unverkennbar hervortreten." Davon konnte sich der Autor anlässlich eines Hauskonzerts mit eigenen Ohren überzeugen.

 

Aus Anzeigen in Frankfurter Adressbüchern geht hervor, das die "C. A. André'sche Pianoforte- und Musikalienhandlung" 400 bis 500 Pianos, Flügel, Harmoniums und ebensoviele Leihinstrumente (hauptsächlich Mietklaviere) im Lager am Kleinen Hirschgraben 4 vorhielt. Die Musikalien-Leihanstalt umfasste mehr als 100 000 Werke, von denen die beliebtesten in 25 oder sogar 50 Exemplaren vorrätig waren.

Die Umstrukturierungen im Frankfurter Geschäft gingen jedoch ständig weiter. 1864/65 wurde das Haus auf der Zeil an einen Mieter veräußert, die Firma war bis 1872 selbst nur noch Mieter. Parallel baute C. A. André ein Haus am Guiolettplatz, das 1914 abgebrochen wurde. Das Musikaliengeschäft verkaufte er seinem Vetter August Hegar, sein Bruder Julius wurde dort Prokurist. 1868 verlegte C. A. die Klavierfabrik an die Rüsterstraße 16.

 

Im Jahr 1872 erwarb dann sein Bruder August das Haus Steinweg 7 für 192 000 Gulden. Dorthin zog die Musikalienhandlung; die Klavierfabrik ist im selben Jahr am Guiolettplatz verzeichnet. Da war auch die Wohnung von C. A., der den Betrieb 1874 indes einstellte. Er starb 1886 mit fast 81 Jahren in Frankfurt, acht Monate vor Bruder August in Offenbach.

 

Die Firma ging später an die Brüder Carl und Adolf André, wobei sich Ersterer um Frankfurt, Letzterer um Offenbach kümmerte. Nach Carls Tod fiel das Eigentum an eine Erbengemeinschaft und wurde um 1935 vom Offenbacher Stammhaus übernommen. Die Zweigstelle in Frankfurt existierte bis zur Kriegszerstörung 1944 am Steinweg, wurde danach an die Goethestraße verlagert und schließlich aufgegeben.

 

 

(Sehr schön auch der Teaser auf diesen Artikel, der wieder einmal beweist, dass Bruchrechnung auch ein Stück weit Glückssache ist.)
(Sehr schön auch der Teaser auf diesen Artikel, der wieder einmal beweist, dass Bruchrechnung auch ein Stück weit Glückssache ist.)

 

Artikel Offenbach Post, 9. März 2024:

 

Der beste komponierende André

 

 

Zu Ehren Johann Anton Andrés probt das Polish String Quartett im Verlagshaus für drei Konzerte an diesem Wochenende
Zu Ehren Johann Anton Andrés probt das Polish String Quartett im Verlagshaus für drei Konzerte an diesem Wochenende

 

Offenbach – Es ist kein Zufall, dass er bei der Eröffnung des Jubiläumsreigens im Mittelpunkt stand: Johann Anton André ragt in der Geschichte des Musikhauses gleich in mehrfacher Hinsicht heraus. Er war es, der den Nachlass bis dahin unveröffentlichter Werke des großen Wolfgang Amadeus Mozart nach Offenbach holte. Er war es, der den genialen Tüftler Alois Senefelder herlockte, um dessen Erfindung der Lithografie zur Reife zu bringen. Beides liefert Stoff für eigene Folgen unserer Jubiläumsserie.

 

 

Dieses Portrait von Johann Anton André befindet sich bis heute im Familienbesitz.
Dieses Portrait von Johann Anton André befindet sich bis heute im Familienbesitz.

 

Doch vor allem – und darum soll es in diesem Beitrag gehen – ist Johann Anton, eigentlich Jean Antoine, kurz Anton, selbst schöpferisch hervorgetreten. Das bildet in dieser bemerkenswerten Dynastie zwar kein Alleinstellungsmerkmal. Aber er "war nicht nur ein erfolgreicher Verleger und profunder Musiktheoretiker, sondern auch ein hervorragender Komponist, auf jeden Fall der begabteste Komponist in der Geschichte der Familie André". Das schreibt einer, der es beurteilen kann, der Offenbacher Musikprofessor Jürgen Blume, in der Festschrift "225 Jahre Musikverlag Johann André", erschienen 1999.

 

Noch eins hebt ihn heraus: Bei Antons Taufe machte sich kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe einen Spaß daraus, den Kleinen in einer zugedeckten Schüssel zum Mahl aufzutragen. Diese Anekdote erzählt Dr. August Hermann André in dem Buch "Zur Geschichte der Familie André" (1963). So früh, so lustig hat wohl kein anderer den Dichter kennen gelernt...

 

In diesem Band zitiert der Autor aus dem Frankfurter Conversationsblatt von 1844, wo es heißt: "Anton André, geboren zu Offenbach 1775, gestorben eben daselbst 1842, reich begabt mit Geist und musikalischem Genie, schuf, laut dem seinem Lehrbuch der Harmonie beigefügten Verzeichnis, 62 musikalische Werke, (...) einige spätere und eine Menge frühere und kleinere Werke nicht mit eingerechnet."

 

 

Pfeife und Brille seines Vorfahren präsentiert Hans-Jörg André. Beides soll Teil der Ausstellung sein.
Pfeife und Brille seines Vorfahren präsentiert Hans-Jörg André. Beides soll Teil der Ausstellung sein.

 

Verlagsgründer Johann André hatte dem Sohn eine umfassende musikalische Ausbildung angedeihen lassen. Über das Ergebnis berichtet Anton in seinen Jugenderinnerungen: "Bald hierauf im 6. Jahre komponierte ich mit Hilfe meines Vaters, der das Ausschreiben besorgte, einen Marsch in Fis-Dur, wie ich es damals nannte: auf den weißen Tönen." Dies zeugt von erstaunlicher Frühreife. Bei einem Aufenthalt in Mannheim entstanden weitere Kompositionen, die der junge Mann nach seiner Rückkehr in Offenbach aufführte.

 

Eine Würdigung seines Lebenswerks findet sich in den Aufzeichnungen seines Schülers Dr. Heinrich Henkel, der auf den Einfluss Mozarts verweist: "Darum sind auch seine Kompositionen von höchster Korrektheit des Satzes und Schönheit der Form; sie sämtlich lassen eine gewisse Erfindung wie tiefe Innigkeit des Gefühls wahrnehmen. Letztere bezeugen besonders seine vielen Lieder, die zugleich als Muster feinster Deklamation noch heute, und vielleicht erst recht, empfohlen werden können." Hervorgehoben sind die Ouvertüre zum Schauspiel "Die Hussiten vor Naumburg", die Symphonie in Es op. 25 und die Es-Dur-Messe op. 43.

 

Diese bezeichnet Blume als Anton Andrés kirchenmusikalisches Hauptwerk: "Die kompositorischen Mittel sind ohne Überfrachtung, aber auch ohne Verflachung dem jeweiligen Text entsprechend ausdrucksvoll eingesetzt."

 

 

Artikel Offenbach Post, 12. März 2024:

 

Auf der Höhe des musikalischen Zeitgeistes

 

Quartette von André und Mozart zum

250. Geburtstag des Offenbacher Verlags

 

 

Offenbach – Streichquartette waren Trumpf beim zweiten Konzert im André-Jubiläumsjahr. Wiederum aus dem reichhaltigen Verlagsarchiv entlehnt, kamen Werke des Musikverlegers Johann Anton André und von Wolfgang Amadeus Mozart zu gutem Ton, den das André-Duo und das Polish String Quartet Berlin garantierte. Nicht im Unklaren über den damaligen, auch vom André-Verlag befeuerten musikalischen Zeitgeist ließ Offenbachs Kulturchef Ralph Philipp Ziegler, Moderator eines spannenden Kammerkonzerts.

 

Schon der Spielort, die gut besuchte Französisch-Reformierte Kirche, Gotteshaus der ihres Glaubens wegen aus Frankreich geflüchteten Familien André, Bernard und D’Orville, die eine kulturelle Blüte Offenbachs im späten 18. Jahrhundert bewirkten, schafft die besondere Atmosphäre. Die großzügige Akustik des Kirchenraums schärft zudem den Sinn für subtilen wie dramatischen Streicherklang.

 

Eingestimmt auf den Verleger, Komponisten und profunden Musiktheoretiker Johann Anton André (1775-1842) hat dessen Grand Duo Nr. 1 D-Dur, schon beim Auftaktkonzert zwei Tage zuvor zu erleben. Verblüffenderneut Strahlkraft und klanglicher Durchzug eines Werks, das Liedhaftes wie Dramatisches mit spielerischem Raffinement verbindet.

Die Geiger Tomasz Tomaszewski und Piotr Niewiadomski, als Konzertmeister der Deutschen Oper Berlin und des Offenbacher Capitol Symphonie Orchesters überragende Praktiker, firmieren seit zwei Jahren als André-Duo. Und haben die Musik ihres Namensgebers gründlich verinnerlicht, steigern deren Erlebniswert auch beim Streichquartett Nr. 1 C-Dur, in der kammermusikalischen Königsdisziplin vereint mit Sebastian Sokól (Viola) und Weronika Strugala am Violoncello.

 

Allegro briso ist der erste Satz überschrieben – ausgelassen fröhlich entwickelt sich eine Kammermusik, die auf hitverdächtigen Volksliedern fußt, welche ein munteres Eigenleben entwickeln. Im behaglichen Andante, vom makellos und intensiv musizierenden Quartett lustvoll erkundet, scheint der Romantiker Schubert schon nahe.

Beim Menuetto (Allegro scherzoso ma brioso) wirken griffige Themen immer wieder aufs Neue gewendet und im Walzertakt süffig ausgespielt. Denn zu Andrés Lebzeiten waren die Unterschiede zwischen E- und U-Musik noch fließend.

 

Einprägsame Themen auch im Finalsatz, der nur scheinbar leichtfüßig daherkommt, sondern Andrés Wissen um mannigfaltige musikalische Formen dokumentiert. Schließlich hat der Offenbacher Verleger auch über Fugen nachgedacht und ein erstes Tonsatz-Lehrbuch herausgegeben.

 

Dass sich der Komponist André nicht vor Mozart verstecken musste, offenbarte final das als Partitur in Offenbach erschienene, berühmte Dissonanzen-Quartett des Salzburger Genies. Seinen Beinamen hat das C-Dur-Opus KV 465 von den schneidenden Klängen zum Auftakt, trübe Gedanken beschwörend, die ein schwungvolles, die vier Streicher auch solistisch stark beschäftigendes Allegro vergessen macht.

 

Zeit der Empfindsamkeit im Adagio, ein Menuetto mit auffälligen Wechseln zwischen Dur und Moll. Und ein Finale, bei dem der erste Geiger seine hohe Virtuosität bezeugt – auch mit Mozart ist das fabelhafte Polish String Quartet auf Du und Du.

 

 

Artikel Offenbach Post, 4. Mai 2024:

 

Pfleger des verborgenen Schatzes

 

Axel Beer bei der Archivarbeit mit Originaldokumenten im Keller des Verlagsgebäudes an der Frankfurter Straße 29. Untergebracht sind sie in alten Verkaufstresen, die er vor dem Wegwerfen bewahrt hat. Fotos: Terharn
Axel Beer bei der Archivarbeit mit Originaldokumenten im Keller des Verlagsgebäudes an der Frankfurter Straße 29. Untergebracht sind sie in alten Verkaufstresen, die er vor dem Wegwerfen bewahrt hat. Fotos: Terharn

 

Offenbach – Wie viele Stunden, Tage, Wochen, Monate seines Lebens er im Archiv des Verlags André zugebracht hat? Axel Beer hat sie nie gezählt. Als Professor an der Universität Mainz war er ein-, zweimal die Woche in Offenbach, erinnert sich der Musikwissenschaftler, "es fehlte nur, dass ich ein Feldbett hier hatte". Während seiner Zeit in Kassel kam er seltener, mittlerweile ist der 68-Jährige emeritiert. Wir haben ihn bei seinem ersten Besuch im Keller der Frankfurter Straße 29 nach etwa einem halben Jahr Abwesenheit getroffen.

 

Anlass ist das Jubiläum, das die in siebter Generation von Hans-Jörg André geführte Traditionsfirma dieses Jahr feiert. Stolze 250 Jahre liegt deren Gründung zurück. Gut 30 Jahre ist es her, dass Beer anfing, die reichen Bestände des Archivs zu sichten und zu ordnen. Da führte noch Andrés Mutter die Geschäfte.

 

Allgemein zugänglich ist das Schatzgewölbe nicht. Musiker und Wissenschaftler mit "berechtigtem Interesse" erhalten auf Anfrage Einsicht, können Abschriften fertigen oder Kopien ziehen. Dieses Vertrauen müssen sich die Nutzer verdienen. Inzwischen genießen es auch Beers Doktoranden Kristina Krämer und Martin Bierwisch, die er in die Arbeit eingeführt hat und die sie fortsetzen sollen. "Sie haben schon eine Menge geleistet", lobt ihr Doktorvater, der froh ist, solch tüchtige Nachfolger gefunden zu haben.

 

Mit ihnen arbeitet Professor Dr. Beer auch an seinem Ruhestandsprojekt, dem Online-Lexikon "Musik und Musiker am Mittelrhein". Dieses weist eine "riesige Schnittmenge" mit dem André-Archiv auf, betont der Forscher. Ein Merkmal ist, dass es vorwiegend lokale Größen auflistet. Beer: "Wenn Sie einen Preungesheimer Schulmeister suchen, der um 1815 ein Menuett geschrieben hat, ich habe ihn!"

 

Ähnlich gut kennt er sich hinter und unter dem Haus Frankfurter Straße 29 aus. Per historisch anmutendem Aufzug geht es hinab in niedrige, schwach beleuchtete Räume. Der erste Blick fällt auf metallene Schränke, die früher als Verkaufstresen gedient haben. Sie sollten weggeworfen werden, doch Beer erkannte ihr Potenzial: "Die können wir gebrauchen, um darin die Manuskripte zu ordnen!" Er liebt es, wenn Gegenstände „ihren zweiten, dritten Sinn erhalten“.

 

In den Behältern schlummern Schriftstücke, die bislang nicht aufgearbeitet sind und es wohl nie werden. Ein Griff aufs Geratewohl in ein Fach, und Beer hält den Brief eines Komponisten an den Verleger in der Hand. Der Experte kann die akkurate deutsche Schrift lesen, aber viele Jüngere scheitern dran. Ewig würde es dauern, all das zu entziffern, eine gewaltige Summe Geldes wäre vonnöten, Stoff für 20 oder gar 50 Dissertationen sieht der Professor darin. "Aber da liegt kein Forschungsinteresse vor", bedauert er.

 

An wissenschaftliche Aufbereitung ist also nicht zu denken, doch die Aufbewahrung ist gesichert. Ebenso die der Journalbücher, aus denen der Geburtstag des Familienbetriebs hervorgeht: "Mit Gott!" hat Gründer Johann André am 1. August 1774 seine Einträge begonnen.

 

In hohen Holzregalen, zwischen Stahlstützen unter gewölbten Betondecken, liegen die verlegten Werke. "Nummer 1 fehlt leider, aber von 4 bis etwa 17 000 ist alles da, von Ende des 18. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg", weiß Beer. An die 14 000 Nummern sind bereits geordnet. Zwar sei die Ablage etwas speziell gestaltet, "aber ich finde alles".

 

Die Überlieferung sei dicht, urteilt der Experte. Mehr als 80, vielleicht 90 Prozent des Gesamtbestands seien erhalten, teils sogar in Originalhandschriften. Der Idealfall, dass zu einem Werk Korrespondenz, Korrekturen oder Vertriebsnotizen vorliegen, kommt ebenfalls vor.

 

Für die kostbarsten Inventarstücke steht ein schwerer Tresor im Archiv. Der ist ab Juli auch in der Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte zu sehen – freilich ohne den wertvollen Inhalt...

 

 

"Mit Gott!" beginnt der erste Eintrag im Journal
"Mit Gott!" beginnt der erste Eintrag im Journal

 

Homepage: http://www.musik-andre.de